Einige Wochen waren nun vergangen seit ich mein vermeintliches Elternhaus verlassen hatte. Mittlerweile wusste ich das mein Leiblicher Vater Tot und doch nicht tot war. Es war noch sehr verwirrend, erst bekam ich von jedem gesagt das Alaric nicht mehr am Leben war und dann stand er plötzlich vor mir. Meine Welt zerbrach und wusste nicht mehr was ich glauben sollte. Was Stefan mir sage war es die Wahrheit? Keine Ahnung. Wie immer wenn mir mein Kopf zu platzen drohte ging ich laufen und so eben auch heute. Ich musste einfach wieder ein wenig meinen Kopf leeren ohne ständig an das hin und her hier in MF zu denken. Leicht viel es mir natürlich nicht denn was ich ja nun wusste war nicht einfach so auf Knopfdruck abzuschalten, überall hätte jemand stehen können. Von Alaric hatte ich letz-endlich von den Vampiren und dem ganzen Kram erfahren, erst dachte ich an eine Verarsche doch mir wurde nur zu schnell gezeigt das er damit Recht haben sollte.
Mein Weg führte durch den Park und somit zum Wasserfall, diesen fand ich wunderschön denn dort konnte ich mich auf das plätschern des Wassers konzentrieren und wieder einen freien Geist bekommen.

Seufzend schlenderte ich durch den Park, versuchte einen klaren Gedanken zu bekommen. Seit einigen Tagen.. oder waren es schon Wochen?Ich hatte keine Ahnung, die Zeit spielte für mich, seit ich wieder hier bin keine Rolle mehr. Ich fragte mich, ob das mit der anderen Seite zusammen hing. Hatte ich jegliches Zeitgefühl verloren? Schon öfters kam mir in den Sinn, dass irgendwas anders war an mir, an meine Umgebung. Ich wollte meinen, dass es so war, aber sicher war ich mir dann doch nicht. Und Sophie hatte ich deswegen nicht drauf angesprochen. Was sie wohl gerade machte? Ich hatte New Orleans ohne ein Worte verlassen, ich hoffte nur, dass sie sich nicht in Schwierigkeiten brachte. Jane-Anne würde mich deswegen sicher grillen.. aber was interessiere mich eine tote Hexe? Ich hatte besseres zu tun, als mir den Kopf darüber zu zerbrechen. Immerhin mussten Sophie und ich herausfinden, was mit dieser seltsamen Nachricht gemeint war, welche Jane-Anne und Esther mir mit auf dem Weg gegeben hatten.
Ich blieb stehen, als ich an dem Wasserfall ankam und diesen nachdenklich musterte. Ich war nicht gerne hier in Mystic Falls, aber mir blieb nichts anderes übrig. Ich brauchte Hinweise. Ein Geräusch ließ mich aufhorchen und fast hätte ich nach eines meiner Messer gegriffen, als ich ein junges Mädchen erblickte und leicht den Kopf schief legte. Ich dachte, in diesem Teil des Parks würde keiner kommen. Sie war keine Vampirin, deswegen atmete ich leise auf. Na immerhin etwas. "Hey du!", rief ich ihr zu und verschränkte die Arme vor der Brust. Keine Ahnung warum ich nach ihr rief, vielleicht weil sie gewisse Ähnlichkeiten zu einer gewissen Person aufwies, wer wusste das schon.

Gedankenversunken saß ich also nun hier und dachte darüber nach ob es eine gute Idee gewesen war hier her nach MF zu kommen. Mit meinem Fuß täpperte ich ein wenig zur Musik in meinen Ohren und da löste sich ein kleiner Stein. Die Musik war nicht laut und somit bekam ich mit das mich jemand ansprach. Mein Kopf drehte sich automatisch zu der Richtung aus dem das ' Hey du' kam. mit der rechten Hand löste ich die Ohrstöpsel mit sanfter Musik und lächelte sachte in Richtung eines jungen Mannes. Genau wusste ich noch nicht wie ich die 'bösen' von den 'guten' unterscheiden sollte deswegen blieb ich erst einmal zurückhaltend. "Hey zurück." Ich musterte den jungen Mann und stand auf denn so hatte ich evtl. noch eine Chance schnell weg zu kommen ohne mich noch aufzurichten. Fragend sah ich ihn an wie als könnte ich Vampirismus oder sonstiges an Hand eines Pickels erkennen können. Natürlich war das nur eine Metaffa aber naja ich wusste eben nicht wie ich es sonst erkennen sollte als das ich ein wenig skeptisch einem fremden gegenüber zu stehen. Ich räusperte mich kurz fand dann das er ziemlich ruhig war und ich nun keine Gedanken um mich machen musste. "Auch hier um etwas der Realität zu fliehen?" fragte ich scherzeshalber und ging dann ein Paar Schritte auf ihn zu. "Ich bin Lara und wer bist du?" fragte ich noch und lächelte besonnen zu dem jungen Mann.

Als Jäger lernte man schon recht früh, die Blutsauger mit dem Rest zu unterscheiden, was oft ein Vorteil war. So lief man nicht der Gefahr aus, dass man einem Blutsauger vertraute. Aber ich vertraute ja generell niemanden. Als das Mädchen sich zu mir umdrehte und mich doch tatsächlich anlächelte, war ich im ersten Moment verwundert. Mit so einer Reaktion hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ein kleines belustigtes Lächeln legte sich nun auf meine Lippen, nachdem sie aufgestanden war und auf mich zu kam. Ich veränderte meine Haltung nicht, was sollte ich auch schon von einem Menschen erwarten? Sie sah nicht so aus, als würde sie im nächsten Moment mit einem Messer auf mich los gehen. "Wenn man das könnte.. dann ganz bestimmt", meinte ich auf ihre Frage und schob nebenbei meine Hände in die Hosentasche. Sie machte auf mich einen netten Eindruck, weshalb ich mir den Ruck gab und auch zu ihr nett zu sein. Was konnte sie schon dazu, wenn man hier von lauter Blutsaugern umgeben war? Richtig nichts.
"Freut mich, Lara. Ich bin Galen", erwiderte ich ihre Worte und lächelte ebenfalls etwas. "Wieso bist du hier so alleine? Wolltest du wirklich dem Alltag entfliehen?", fragend sah ich von ihr, zum Wasserfall und trat näher auf diesen zu. Das einzige was an Mystic Falls hübsch war, war die Natur. Sie hatte was beruhigendes, etwas was ich sehr mochte.

Ich musste schmunzeln, wie recht er doch hatte ich konnte ja auch nicht einfach so dem Alltag entfliehen doch mit dem plätschern des Wasserfalls fühlte es sich nicht mehr so absurd an wie sonst. Nein vor Messern brauchte er bei mir echt keine Angst zu haben so etwas besaß ich nicht nur 10 cm Heels die ich immer trug seit ich 16 Jahre war also im Prinzip ab dem Zeitpunk an dem mein Körper sagte ' Nein ich wachse nicht mehr' . Sein lächeln war charmant und gefiel mir es hatte keine kälte die aus ihm heraus strahlte. Seinen Namen nahm ich auf und meine Mundwinkel zuckten etwas. Dieses zucken verschwand aber wieder schnell als er fragte was ich hier so alleine machen würde. Was sollte ich ihm denn sagen? das mein Vater tot und doch nicht tot sei? Nein das konnte ja selbst ich kaum glauben. "Ich bin erst hier her gezogen und kenne kaum jemanden, außer meinen Dad!" meinte ich zu ihm und sah dann wieder zum Wasserfall. Ja es stimmte dieser Ort war wohl das schönste was MF zu bieten hatte. "Und du? was machst du hier am Wasserfall?" fragte ich mit einem zarten weichem Lächeln.

Ich hatte keine Ahnung, seit wann ich Fremden gegenüber aufgeschlossener war. Sicher, ich war noch immer misstrauisch und war jeden Moment bereit einen Angriff zu parieren, doch seit ich von der anderen Seite zurück gekehrt war, war es nicht mehr so wie es mal war. Irgendwie schien sich alles verändert zu haben, jedoch meine Denkweise gegenüber dieser Blutsauger war noch immer feindselig. Niemals würde ich diese Brut mögen können. Lieber hackte ich mir die Hand ab.
Kaum merklich schüttelte ich den Kopf und sah Lara fragend an, nachdem leicht ihre Mundwinkel sich zu einem sehr kurzen Lächeln verzogen hatten. Ich wurde wirklich das Gefühl nicht los, dass sie mir irgendwoher bekannt vorkam. Zwar hatte ich sie selbst noch nie gesehen, aber jemanden, der ihr ähnlich sah. Schweigend lauschte ich ihren Worten und lächelte sie - schon wieder - an und nickte verstehend. Ihr Vater war also der Einzige.. hm.. ein wirklich übersichtlicher Bekanntenkreis. Ein schiefes Grinsen legte sich auf meine Lippen, welches jedoch augenblicklich verschwand, nachdem ich ihre Frage vernahm. Es war nur nicht ihre Frage, welche mich verblüffte, sondern ihr wirklich hübsches Lächeln. Kurz erwiderte ich es, ehe ich mich von ihr abwandte und zum Wasserfall hinauf blickte. "Es war eher reiner Zufall, dass mich meine Wege hier her führten. Eigentlich hatte ich nur einen Ort gesucht, wo ich ungestört nachdenken kann.", meinte ich und sah über die Schulter zu Lara, bevor ich mich ihr wieder ganz zuwendete und sie nachdenklich musterte. "Du meintest, du seiest hier her gezogen erst.. wo hast du denn vorher gelebt?", fragte ich sie mit wirklichem Interesse und legte dabei leicht den Kopf schief.