Meinen kleinen Engel hatte ich heute bei ihrem Onkel gelassen, denn ich hatte einfach etwas zu erledigen gehabt. Ich hatte versprochen das ich wieder da sein würde, wenn ich mit allem fertig war, und ich als Mutter hielt in der Hinsicht meine Versprechen auch ein, was der Grund war warum ich zum Anwesen der Mikaelson´s ging. Wohl fühlte ich mich dabei nicht, denn ich hatte keine große Lust auf den Vater meines Kindes zu treffen, wo Klaus und ich uns eh nicht leiden konnten und uns immer wieder angifteten. Nun endlich war ich da angekommen wo ich hin wollte, und stiefelte die Treppen nach oben zur Eingangstür, die geschlossen war, aber ich legte einfach meine Hände daran und drückte die Tür auf. Ohne Aufforderung trat ich ein und sah mich in der wahrlichen Eingangshalle um. Niemand war zu sehen, aber ich wusste das ich nicht allein war. Ich sah mich noch einmal um ehe ich zu den Treppen ging und nach oben sah. "Elijah?" rief ich in die Stille, denn irgendwo hier musste der Bruder von Klaus stecken. Ich malte mir gerade ein Szene aus, wie Elijah mit meinem kleinen Engel spielte, und ich musste schon irgendwo zugeben, das dies ein schönes Bild war. Mir war klar das ich nie zur Familie gehören würde, aber das wollte ich auch gar nicht, denn immerhin hatte ich meine eigenen Probleme.
Als mir nicht geleich geantwortet wurde rief ich noch einmal in die Stille, und wartete...

Elijah gab mir meinen Teddy wieder in die Hand, diesmal nahm ich ihn. Ich hörte wie er sagt das Mum wieder da sei. Das Wort Mum konnte ich gut verstehen. Das war im meinen Kopf eingebrannt, denn ich liebte meine Mommy sehr. Onkel Elijah nahm mich nun auf den Arm und ging mit mir nach unten. Wir mussten noch durch den Flur gehen und kamen schließlich in der Eingangshall an. Mit großen Augen schaute ich meine Mum an und lächelte. "taaa " quiekte ich fröhlich und streckte meine freie Hand nach meine hübschen Mum aus. Ich wollte sofort auf ihren Arm. Ich liebte Elijah auch, aber Hayley hatte ich heute den ganzen Tag nicht gesehen und wollte mit ihr kuscheln.

Mit meiner kleinen Nichte auf dem Arm machte ich mich auf den Weg in die Eingangshalle. An der Treppe angekommen blickte ich zu Hayley. Ich war nicht sonderlich überrascht Hayley hier zusehen, auch das sie eingetreten war ohne, dass ihr jemand die Tür geöffnet hatte verwunderte mich nicht wirklich. Schließlich gehörte sie meiner Meinung nach nicht gerade zu den geduldigsten Leuten die ich kannte. Wenn sie etwas wollte, dann suchte sie sich einen Weg. Da war das aufdrücken der Tür eher eine Kleinigkeit. "Herzlich Willkommen, Hayley. Es freut mich dich zu sehen. Wie gehst es dir meine Liebe?", begrüßte ich sie höflich während ich die Treppe hinunter ging. Auch wenn Hayley sich nicht als Teil unserer Familie sah war sie durch Aryandra durchaus mit uns verbunden. Doch auch wenn sie dies nicht wäre, würde ich sie vielleicht mögen können. Auch wenn man es mir nicht wirklich ansah wenn ich jemanden mochte. Lieber behielt ich meine Gefühle für mich und meine Familie auf. Umso weiter ich die Treppe hinunterstieg umso unruhiger wurde Aryandra in meinen Armen. Am Fuß der Treppe angekommen streckte sie sofort eine Hand nach Hayley aus. Liebevoll lächelte ich ihr ins Gesicht. "Sie hat dich sehr vermisst", sagte ich an Hayley gewandt wobei ich meine Nichte immer noch anblickte. Dann sah ich wieder zu ihrer Mutter und lächelte sie leicht an. Vorsichtig übergab ich die Kleine ihrer Mom.

Nach einem kleinen Moment konnte ich hören wie sich eine Tür im oberen Stockwerk öffnete und sich auch wieder schloss. Ich ging davon aus das es Elijah war. Und ja so war es auch. Er trug meinen kleinen Engel auf dem Arm und ich musste schon sagen, das ihm die Rolle des Onkels wirklich gut stand. Ich sah wie meine Tochter mit ihrem Teddy spielte, aber je näher Elijah mir kam, desto unruhiger wurde sie, das konnte ich auch vollkommen verstehen. Ich hatte sie auch wenn ich nur ein paar Stunden weg gewesen war, sehr vermisst. "Hallo Elijah. Ich kann mich nicht beklagen, das es mir schlecht ginge. Ich hoffe ihr zwei hattet einen schönen Tag?" meinte ich wobei ich das letzte fragend klingen lies. Ich erwiderte das liebevolle Lächeln, als ich das von Elijah sah. Ich vernahm auch seine Worte und sah dabei zu meiner kleinen Tochter die vergnügte Geräusche von sich gab, was mich einen Moment grinsen lies. "Oh wirklich. Ich hoffe, das sie dann nicht zu quänglich war." sagte ich dann und nahm dann meine Tochter auf den Arm und strich ihr dabei über den Rücken. "Naa meine Kleine. Hattest du mit Onkel Elijah viel Spaß?" fragte ich sie dann, auch wenn ich wusste das sie mir noch nicht antworten konnte, dennoch unterhielt ich mich immer total normal mit ihr.

Sobald wir bei Mum angekommen waren, streckte ich meine Hände nach ihr aus. Ich wollte unbedingt zu ihr, denn sie war in meinen Augen viel zu lange weg gewesen. Für ein kleines Kind wie mich , waren die wenigen Stunden wie ein halber Tag. Elijah reichte mich zu meiner schönen Mum rüber. Ich drückte mich fest an sie und spürte ihre warmen Hände an meinem Körper. Die beiden unterhielten sich, während dich damit bschäftigt war Teddy festzuhalten und in Mommys schönen braunen Haaren zu spielen. Das war wirklich anstrengt, aber ich wollte werde Teddy los lassen, noch die Haare meiner Mum. Ich spielte so gern mit ihren Haaren, wenn ich groß bin, möchte ich genauso lange und schöne Haare haben wie sie. Dad und Elijah hatten auch schöne Haare, aber da konnte man nicht so toll die kleinen Patsche Händchen reinstecken und die Haare ergreifen.
Hayley sagte etwas zu mir, das konnte ich an ihrer Stimme erkennen, anstatt zu antworten konnte ich nur laute und vokale von mir geben und das tat ich auch meist Lautstrak. "Aiiii oooohhh aa" brabbelte ich vor mich hin, in der Hoffnung das man mich verstehen würde.

Hayley begrüßte mich ihrerseits und erwiderte mein Lächeln. "Wir haben uns prächtig amüsiert.", antwortete ich Hayley auf ihre Frage mit einem kleinen Lächeln. Die Kleine an ihre Mutter weiter zu geben viel mir schwerer als ich gedacht hatte. Ich hatte Aryandra schon sehr ins Herz geschlossen. Mehr als ihr eigener Vater. Niklaus war noch immer nicht allzu angetan von dem Gedanken Vater zu sein. Das einzige was er positives an dieser Tatsache sah war, dass er einen Erben hatte. Beziehungsweise eine Erbin. Jetzt beobachtete ich meine Nichte wie sie in den Armen ihrer Mutter mit deren Haaren spielte. "Sie war der reinste Engel. So wie immer", versicherte ich Hayley. Mit viel Mühe löste ich den Blick von Aryandra und blickte Hayley an. "Wie ist es dir heute ergangen?", fragte ich sie. Ich hatte keine Ahnung wo sie heute gewesen war und anscheinend hatte sie nicht vor mich darüber in Kenntnis zu setzen. Was für mich vollkommen in Ordnung war. Schließlich hatte jeder von uns ein Recht auf Privatsphäre. Solange Hayley mit ihrem Handeln Aryandra nicht in Gefahr brachte war alles gut. Sollte dies jemals der Fall sein würden meine Familie und ich schon dafür sorgen, dass die Gefahr ein Ende nahm. Egal was es kosten würde. Ich schüttelte diesen Gedanken von mir. "Kann ich dir irgendetwas anbieten?", fragte ich Hayley - ganz in der Rolle des höflichen Gastgebers.

Ich konnte hören was Elijah sagte und lächelte ihn dabei an. "Das freut mich zu hören, das ihr zwei euren Spaß hattet." sagte ich dann auch darauf und sah wieder zu meinem kleinen Engel, und merkte schon wie sie mit ihren kleinen Händen anfing in mein Haar zu greifen und daran ein wenig rum zu fummel. Ich sah wieder auf und lauschte den Worten die Klaus Bruder an mich wandt. "War nicht anders zu erwarten, nicht wahr?" meinte ich dann und grinste etwas als ich die Vokale hörte die meine Tochter an mich wandt. "Ja mein Schatz. Ich hab schon gehört das ihr zwei euch prächtig amüsiert habt." meinte ich, denn ich konnte mir schon denken was es zu bedeuten hatte. Und ausserdem war ich Mutter, da kam das aus dem reinen Mutterinstinkt das ich mir denken konnte was Aryandran uns mitteilen wollte.
Ich blickte zu Elijah als ich ihn fragen hörte wie es mir heute ergangen sei. "Ich kann nicht klagen. Es gab ein wenig etwas was ich klären musste. Immerhin will ich wissen wer nun meine richtigen Eltern waren. Wäre ja schlimm wenn ich mich nicht für sie interessieren würde." sagte ich dann weiter. Nein, niemals würde ich meine Tochter in Gefahr bringen das käme mir nie in den Sinn, auf der einen Seite weil ich wusste das ich dann den Zorn aller Mikaelson´s hätte und nicht nur von Klaus, aber ich wollte meine Tochter ebenso schützen.
Ich lächelte Elijah wieder freundlich an als er mich fragte ob er mir etwas anbieten konnte. "Mhm ich weis nicht... Vielleicht ein Bourdon." sagte ich dann, auch wenn ich damit kein gutes Beispiel für das Kind war.

Mommy sprach erneut zu mir, nachdem ich versucht hatte mich mitzuteilen. Jedoch war ich skeptisch, ob sie mich wirklich richtig verstanden hatte. Dies war mir nach kurzer Zeit wieder entfallen, da ich mich wieder ihren Haaren widmete. Onkel und Mum redet noch weiter, aber ich konnte das nicht wirklich nachvollziehen. Und außerdem mit dem Antworten hatte ich das auch noch nicht so wirklich drauf. Plötzlich viel mir mein Teddy runter. Ich schaute diesem mit großen Augen nach und schlug meine Hand vor dem Mund. Die beiden schienen das ja nicht wirklich mitzubekommen. "Taaaa tooo" ließ ich gequält von mir und wollte mich nach dem Teddy ausstrecken, doch wie schon bei Elijah klappte das nicht, da Mum mich fest im Arm hielt. Langsam aber sicher sollte ich lernen meinen Teddy festzuhalten.

Auf Hayleys Worte sagte ich nichts mehr, sondern beließ es bei einem Lächeln. Dann schaute ich Aryandra schweigend dabei zu wie sie mit den Haaren ihrer Mutter spielte. Ein liebevolles Lächeln stahl sich auf meine Lippen, ohne das ich dies bemerkte. Ich nahm mir vor in den nächsten Tagen ein Zimmer für die Kleine herzurichten. Auch wenn sie bei ihrer Mutter wohnte und dort auch gut aufgehoben war wollte ich sicherstellen, dass Aryandra hier ein Zimmer hatte in welches sie sich zurückziehen konnte sobald sie älter war. Außerdem waren da noch die Vollmondnächte welche der kleine Zwerg hier verbringen würde. "Ich bin mir sicher sie kann gar nicht anders", gab ich auf Hayleys Kommentar zurück. Und das meinte ich in der Tat so. Aryandra war stets ein kleiner Engel. Doch das würde sich wahrscheinlich ändern sobald sie alt genug für die Pubertät war.
Nachdem ich Hayley nach ihrem Tag gefragt hatte lauschte ich ihren Worten. Sie war also noch immer auf der Suche nach ihren Eltern. "Wenn du Hilfe benötigst, stehen dir Niklaus und ich gerne zur Seite", bot ich ihr an. Mein Bruder wäre wahrlich nicht davon begeistert wenn er wüsste, dass ich in seinem Namen Versprechungen mache, doch das hatte mich noch nie wirklich davon abgehalten es trotzdem zu tun. Außerdem verstand ich Hayley. Ich hing sehr an meiner Familie. Ich konnte es ihr nicht verdenken, dass sie nach ihren Wurzeln suchte. Genau das Gleiche hätte ich in ihrer Situation wahrscheinlich auch getan. Plötzlich riss mich Aryandra aus meinen Gedanken. Ich blickte die Kleine besorgt an und folgte dann ihrem Blick. Fast schon erleichtert atmete ich aus. Es war nur ihr Teddy der ihr mal wieder Sorgen bereitete. Ich hob diesen auf und klopfte den Staub von ihm ab. Auch wenn der Boden relativ sauber war wollte ich nicht, dass Aryandra mit dem Staub in Kontakt kam. Ich war mir sicher, dass Aryandra jede meiner Bewegungen genau beobachtete, schließlich war ihr Teddy ihr wertvollster Besitz. Unter ihrem wachsamen Augen klopfte ich den Staub behutsam und mit äußerster Vorsicht aus dem Teddy. Sonst würde Aryandra noch böse auf mich werden, weil sie glaubte ich würde ihren armen Teddybären verletzten. Als ich der Meinung war, dass der Stoffteddy nun genügend gesäubert war reichte ich ihn an meine Nichte weiter. "Du solltest besser darauf aufpassen", mahnte ich sie liebevoll mit einem schiefen Lächeln.
Daraufhin konzentrierte ich mich auf die Rolle des höflichen Gastgebers. Hayley Antwort ließ mich schmunzeln. Es gab in fast jeden Raum des Hauses mindestens eine Flasche mit alkoholischem Inhalt, doch ich entschied mich für die Bibliothek. Dort gab es meiner Meinung nach die beste Auswahl. "Eine bis zum Rand gefüllte Flasche steht in der Bibliothek", sagte ich zu Hayley und machte mit dem Arm eine Geste den Flur hinunter. Gleichzeitig bedeutete ich ihr damit vorauszugehen.

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