Herzlich Willkommen bei Uns! ♡ Esther gesucht !! Anna, April, Jeremy, Bonnie & neue Chara aus TVD 5 & The Orginals =)

#31

RE: Bar

in Französisches Viertel 01.10.2013 18:03
von Sophie Deveraux • 120 Beiträge

Als er auf meinen Spruch mit dem Sarkasmus mit einem eben so blöden Spruch antwortete, sah ich ihn arrogant an, konnte mir aber ein kleines Grinsen nicht verkneifen. „Heute Abend ist da nichts mehr zu machen. Versuchs morgen nochmal“, erwiderte ich spöttisch. Ich hatte das Talent schon früh entwickelt, meinem Gegenüber in den unpassendsten Momenten mehr oder weniger gewitzte Sprüche an den Kopf zu werfen. Ein fragwürdiges Talent, was mich desöfteren schon in ziemliche Probleme hinein geritten hatte. Meine Schwester hatte mich oft aus unangenehmen und bisweilen auch gefährlichen Situationen retten müssen, weil ich mal wieder meine vorlaute Klappe nicht halten konnte. Und auch bezüglich Marcel hätte ich mir wohl die ein oder andere Blessur ersparen können, wenn ich ihn nicht jedes Mal mit meinen Sprüchen auf die Palme bringen würde. Aber bei diesem elenden Blutsauger konnte ich einfach nicht anders. Seine dämliche Visage brachte mich immer wieder aufs Neue zur Weißglut.
Ich beobachtete Galen skeptisch, als er in seine Gedanken vertieft war und anscheinend darüber nach grübelte, was Jane-Anne alles zu ihm gesagt hatte. „Du hättest es dir wohl besser aufschreiben sollen, was?!“, meinte ich erneut mit spöttischer Stimme. Auch wenn die momentane Situation alles andere als lustig war, konnte und wollte ich es mir nicht verkneifen, ihn ein wenig aufzuziehen, wenn ich ihn schon nicht loswerden konnte.
Dann erinnerte er sich wohl doch und fing zu erzählen. Dabei runzelte ich immer wieder verwirrt die Stirn. Was er da sagte, klang immer weniger nach meiner Schwester und sorgte dafür, dass ich jetzt doch anfing, mir ernsthaft Sorgen um Jane-Anne zu machen. „Was Esther vorhat, ist klar. Denke ich...“, meinte ich und sah Galen ernst an. Bei der Urhexe konnte man schließlich nie ganz sicher sein. „Sie will immer noch, dass all ihre Kinder sterben und mit ihnen jene Vampire, die von ihnen verwandelt wurden“. Irgendwas an der Sache störte mich aber gewaltig. „Aber warum schickt sie dafür dich hierher und tritt nicht einfach selbst über die Schwelle“, sprach ich meine Gedanken aus. „Das hat sie doch schon einmal getan“, fügte ich grübelnd hinzu.
Als Galen dann wieder unverschämt wurde, kehrte auch mein Sarkasmus zurück. „Ich weiß ja nicht, wie es bei dir so aussieht“, begann ich argwöhnisch und trat hinter dem Tresen hervor. „Aber ich kann kein Kind leiden sehen“, fügte ich etwas ernster hinzu. Der Gedanke an Davina machte mich unruhig. Wie es der Kleinen wohl die letzten Tage ergangen war? Seinen Spruch, dass ich ja noch nie tot war, kommentierte ich mit einem spöttischen Blick. „Dass mit Tatia war mir schon klar. Marcel tut nie irgendetwas ohne Hintergedanken“. Ich sah gerade mit leerem Blick aus dem Fenster, als er sich zu mir umdrehte. Ich erwiderte seinen Blick mit müden Augen, in denen auch ein Hauch Traurigkeit lag, die ich nicht mehr unterdrücken konnte.


zuletzt bearbeitet 01.10.2013 18:06 | nach oben springen

#32

RE: Bar

in Französisches Viertel 01.10.2013 18:49
von Galen Vaughn • 46 Beiträge

Ich verzog leicht das Gesicht, als ich ihre Worte vernahm und hob eine Augenbraue. "Oh, dass werde ich ganz bestimmt. Habe ja sonst nichts zu tun", meinte ich voller Ironie, konnte mir jedoch auch kein Grinsen verkneifen. Irgendwie war diese ganze Situation suspekt. Anscheinend machte es ihr Spaß mich aufzuziehen, aber sie konnte ja nicht wissen, dass ich immer Kontra gab.
Ich bemerkte ihren Blick auf mir, ignorierte diesen jedoch, denn die Erinnerungen an das Gespräch waren weitaus wichtiger, als ein Blick in ihre Augen. Die Augen verdrehend schüttelte ich den Kopf und trat langsam vom Fenster weg, wobei ich ihren Worten lauschte. "Die alte Hexe strahlt was böses aus. Keine Ahnung, ob sie schon immer dieses finstere an sich hatte aber gut Kirschen essen war mit ihr auch nicht", gab ich mein Kommentar ab und erwiderte Sophies Blick. Das die Esther ihre Kinder lieber tot sehen wollte, wunderte mich nicht. Immerhin waren alles Blutsauger, die es wirklich nicht verdient hatten auf dieser Welt zu verweilen. "Vielleicht kann sie nicht zurückkehren und sucht nach einen Weg, wie sie es kann", mutmaßte ich und legte dabei den Kopf zur Seite, während ich die Arme vor der Brust verschränkte. Wenn sie wirklich nach einem Weg suchte, dann benutzte sie mich dafür. Innerlich zischte ich auf, als mir der Gedanke kam, dennoch schob ich ihn beiseite und konzentrierte mich auf die wesentlichen Dinge.
Nachdenklich blickte ich wieder zur Brünetten und war regelrecht sprachlos. Dachte sie etwa wirklich, ich sei so kaltherzig und würde ein Kind leiden lassen? "Mir kann man so einiges anzetteln, aber nicht, dass ich es mir gefällt wenn ein Kind leidet. So emotionslos bin ich nicht", knallte ich ihr gegen den Kopf und war wirklich aufgebracht darüber. Sie hatte eindeutig eine viel zu große Klappe. Es wunderte mich nicht, wenn sie damit in so einige Schwierigkeiten geriet. Ich verkniff mir einen weiteren bissigen Kommentar, wobei mich mir auf die Unterlippe biss, bis ich den metallischen Geschmack von Blut schmeckte.
"Das ist bei jedem Blutsauger. Sie denken nur an sich selbst, ob andere darunter leiden ist denen scheißegal", murmelte ich, ehe ich die Traurigkeit in ihrem Blick sah und mich sogleich anspannte. Ich hatte so gar keine Ahnung was ich machen sollte, eines war jedoch sicher, ich konnte sie nicht alleine lassen. Nicht nachdem ich ihr all das gesagt hatte, wenn es Marcel oder Klaus mit bekämen, was sie nun wusste, schwebte sie in großer Gefahr. Ein leises Seufzen verließ meine Lippen, ehe ich langsam auf sie zu trat und eine Hand auf ihre Schulter legte. "Ich weiß, dass es gerade alles ein bisschen viel ist, aber du musst stark bleiben. Deine Schwester zählt auf dich", sprach ich ruhig auf sie ein und drückte dabei leicht ihre Schulter. Was sollte ich auch anderes tun? Wir mussten einen kühlen Kopf bewahren, auch wenn es schwer fiel.

nach oben springen

#33

RE: Bar

in Französisches Viertel 01.10.2013 20:16
von Sophie Deveraux • 120 Beiträge

Mein Grinsen wurde etwas breiter, als ich seine Antwort auf meinen Spruch hörte. Galen konnte sich wohl auch kein Kontra verkneifen und schien ebenso seinen Spaß an solchen Wortgefechten zu haben. Schon allein das machte ihn in meinen Augen wesentlich sympathischer.
Als er dann seine Meinung über Esther Mikaelson kundtat, hörte ich aufmerksam zu und machte mir dabei so meine eigenen Gedanken. Obwohl ich die Urhexe für ihre Macht bewunderte und sie durchaus gerne einmal getroffen hätte, war mir gleichzeitig aber auch immer klar gewesen, dass eine Magie, wie Esther sie nutzte nicht ohne Opfer möglich war. Für solch starken Zauber war stets Blut vonnöten. Und ich war nicht so naiv zu glauben, dass die Urhexe jedes Mal die jeweilige Person lieb und nett fragte, ob sie etwas von ihrem Blut haben dürfte. Ihre Motive für ihre Machenschaften mochten sich ja grundsätzlich mit meinen Zielen decken, aber ihre Methoden gefielen mir ganz und gar nicht. Und das Esther jetzt anscheinend auch noch meine Schwester für ihre Pläne missbrauchte, machte mich unsagbar wütend. Jane-Anne war schon immer naiv und gutgläubig gewesen und hatte schon einigen Menschen viel zu schnell ihr Vertrauen geschenkt. Und ich war mir sicher, dass die Urhexe meine Schwester mit etwas geschauspielerter Gutmütigkeit und einem warmen Lächeln ganz schnell für ihre Zwecke eingespannt hatte.
Als Galen dann meinte, dass die Urhexe vielleicht nicht zurückkommen konnte, wurde mein Blick skeptisch. „Da bin ich mir nicht so sicher“, begann ich und machte einen Schritt vorwärts. Ich sah ihn nicht an, während ich weitersprach. „Klaus konnte sie schon einmal ausschalten, bevor Esther ihre Pläne vollenden konnte. Vermutlich will sie dieses Mal kein Risiko eingehen und lässt andere die Drecksarbeit machen“. Dass ich mit diesen Anderen auch Galen meinte, sagte ich nicht offen. Auf seine Antwort darauf konnte ich dann doch zur Abwechslung mal verzichten. Zudem wusste er es sicherlich selbst, was ich damit sagen wollte.
Über seine Reaktion über meine Worte, dass ich kein Kind leiden sehen konnte, war ich doch sehr verwundert. Zunächst schien er keine Worte zu finden und dann wurde er richtig wütend. Ich war ehrlich überrascht. Soviel Emotionen hatte ich Galen Vaughn nicht zugetraut. Bisher hatte ich ihn für einen arroganten, selbstgerechten und gefühlskalten Egoisten gehalten, der nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht war. Aber für einen kurzen Moment konnte ich einen Blick in sein Innersten werfen und musste zugeben, dass ich mich wohl in ihm getäuscht hatte. „Tut mir Leid, okay?“, meinte ich daher leise und sah ihn an.
Seine nächste Reaktion überraschte mich erneut, als er auf mich zu trat und mir seine Hand auf die Schulter legte. Mein Blick ging von seiner Hand in sein Gesicht, welches mir nun plötzlich sehr nahe war. Ich sah ihn mit großen Augen an. Seine folgenden Worte, die er mit ruhiger und fast schon sanfter Stimme zu mir sagte, ließen meine mühsam errichtete Fassade bröckeln. Ich spürte, wie sich ein großer Klos in meinem Hals bildete und mir die Tränen in die Augen traten. Ich wollte verhindern, dass Galen diesen schwachen Moment mitbekam und drehte mein Gesicht weg.


zuletzt bearbeitet 01.10.2013 20:18 | nach oben springen

#34

RE: Bar

in Französisches Viertel 01.10.2013 20:51
von Galen Vaughn • 46 Beiträge

Sophie schien sich ja wirklich prächtig zu amüsieren, was mich in dieser Situation doch recht verwirrte. Andere würden die halbe Welt verrückt machen mit ihrem Gejammer, aber sie.. sie war doch ziemlich ruhig auf einmal. Nicht einmal schaute sie mich giftig oder gar voller Misstrauen an. Ob sie vielleicht ihren Argwohn beiseite geschoben hatte, für diesen einen Augenblick? Vorstellbar war es ja. Aber was interessierte es mich überhaupt? Ich kümmerte mich doch nie um andere. Stets achtete ich darauf, dass der meiste Profit an mich abging. Klar, ich konnte auch anders sein, doch begrub ich es unter einer Fassade. Ein Jäger musste so sein, Emotionen behinderten nur einem bei der Arbeit. Und meine Aufgabe war klar, ich musste die Vampire töten und in diesem Augenblick musste ich für Sophie da sein. Ob ich es wollte oder nicht, anders ging es nicht, um an das Buch heranzukommen musste ich mit ihr zusammen arbeiten. Der Gedanke gefiel mir nicht, aber besser sie, als so ein elender Blutsauger.
Ich horchte auf, als ich ihre Worte vernahm und sah sie geradewegs an. Dabei runzelte ich leicht die Stirn. "Mag sein, aber was ist, wenn sie vom letzten mal etwas abbekommen hat und deswegen nicht so einfach zurück kann? Wenn sie etwas dafür braucht, damit sie auf diese Seite kommen kann", meinte ich und trat von einem Bein aufs andere. Verlagerte somit mein Gewicht. "Ich habe sie erlebt Sophie, ihre Aura ist schwarzer, als das Gefieder einer Krähe. Sie geht über Leichen, da ist es ihr egal wer es ist. Und ich bin mir sicher, dass sie Jane-Anne eine Gehirnwäsche unterzogen hat", ernst sah ich sie an und hoffte sie würde verstehen, was ich ihr damit sagen wollte. Esther Mikaelson konnte man nicht vertrauen, ihre Seele war die reinste Finsternis.
Mit einer lockeren Handbewegung winkte ich ab, als sie sich entschuldigte. Sie konnte froh sein, dass ich nicht so nachtragend war, sonst würde ich es ihr sehr übel nehmen. Aber ich ärgerte mich auch über mich selbst, immerhin habe ich schon wieder Gefühle gezeigt, die hier nicht her gehörten. Sophie wollte es mir nicht zeigen, aber ich wusste, dass ihr zum heulen zu mute war und ich konnte es schon wieder nachvollziehen. Es regte mich echt auf. Ich wendete mich ab von ihr und strich leicht über den Tresen und überlegte. Was sollten wir jetzt machen?
"Hast du vielleicht eine Idee, wo ich unterkommen könnte für die nächste Zeit? Esther hat mich angeherrscht, dass ich ja darauf achte, dass mich kein Blutsauger sieht. Keine Ahnung warum sie das will, denn mir ist es eigentlich vollkommen egal aber ich habe mich darauf getrimmt, dass ich auf Hexen ab und an mal höre", sagte ich und blickte dabei über die Schulter zu Sophie. Wenn ich ehrlich mit mir selbst war, dann musste ich zugeben, dass sie mir leid tat.

nach oben springen

#35

RE: Bar

in Französisches Viertel 01.10.2013 21:57
von Sophie Deveraux • 120 Beiträge

„Möglich wäre es“, pflichtete ich ihm bei, als Galen mutmaßte, dass Esther vielleicht doch in irgendeiner Weise daran gehindert wurde, auf unsere Seite zu kommen. Was er dann über die Urhexe sagte, machte mir ehrlich Angst. „Du meinst, dass mit ihr irgendwas passiert ist, nachdem sie das letzte Mal auf unserer Seite war?“, fragte ich unruhig. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass meine Schwester sich jemanden anschloss, der so offensichtlich böse war. Ich erwiderte seinen ernsten Blick, als er meinte, dass Esther Jane-Anne einer Gehirnwäsche unterzogen hatte. Das war ein erschreckender Gedanke, wäre aber eine Erklärung dafür, warum meine Schwester sich auf die Seite dieser gefährlichen Hexe geschlagen hatte. „Dann muss es wirklich etwas sehr Düsteres sein, was Esther plant“, stimmte ich Galen zu. Es gab keinen Grund mehr, an seinen Worten zu zweifeln.
Eigentlich konnte ich froh sein, dass er sich von mir wegdrehte und nichts zu meinen Tränen sagte, die er mit Sicherheit gesehen hatte. Aber aus irgendeinem Grund hatte ich mir eine andere Reaktion von Galen erhofft. Dieser Gedanke war absolut bescheuert und so völlig untypisch für mich. Und außerdem hatte wir echt größere Probleme zu lösen.
Mit seiner Frage, wo er die nächste Zeit schlafen konnte, holte er mich aus meinen Gedanken, die zum Ende hin doch stark abgedriftet waren. Ich musste schmunzeln, als er sagte, dass er hin und wieder doch mal auf eine Hexe hörte. „Gute Antwort“, erwiderte ich schmunzelnd. „Ich habe ein Gästezimmer, was du für die nächste Zeit haben kannst“, fügte ich hinzu und bemerkte, dass Galen mich über seine Schulter hinweg ansah. Sein Blick war unergründlich und ich wusste schon jetzt, dass es noch schwerwiegende Konsequenzen für mich haben würde, wenn wir uns in Zukunft so nahe sein würden.


zuletzt bearbeitet 01.10.2013 21:58 | nach oben springen

#36

RE: Bar

in Französisches Viertel 01.10.2013 22:34
von Galen Vaughn • 46 Beiträge

"Ich denke es, ja", beantwortete ich Sophies Frage und nickte dabei zustimmend. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es normal ist, wenn eine Hexe eine solche düstere Aura hat. Aber was mir aufgefallen war ist.. das sie eine perfekte Fassade aufrecht hält. Ihre Worte können einen einlullen. Ich denke mal, dass sie auch so deine Schwester manipuliert hat", mutmaßte ich abermals und befand meine Theorie als sinnvoll. Fakt war jedenfalls, dass die Urhexe irgendwas plante und ich war mir sicher, dass viele darunter leiden würden.
Nachdenklich starrte ich ins Leere, was war, wenn dieses Ritual ein Opfer verlangte und das dieses Opfer dieses Kind war, von dem Sophie mir erzählt hatte. Warum sollte Esther auch sonst die Ruine mit dem Altar erwähnen? Oder fanden wir das Buch in der Ruine..? Das könnte auch möglich sein, na ja wie dem auch sei, zunächst mussten wir überlegen, was wir als nächstes taten.
Fragend sah ich zu Sophie, welche irgendwie in ihren Gedanken versunken zu sein schien, aber aufhorchte, als ich ihr die Frage nach dem Unterkommen stellte. Ihre Antwort jedoch verwunderte mich dann doch irgendwie sehr. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie mir ihr Gästezimmer zur Verfügung stellen würde. Ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen, während ich sie unverwandt ansah. "Okay.. danke", meinte ich ehrlich dankbar und fragte mich im nächsten Moment, an was sie wohl dachte. Ihr Blick sagte so viel aus und dann wiederum doch nicht. Es war schwer in ihren Augen zu lesen, was mir sonst immer leicht fiel. "Taucht Marcel öfters hier auf?", erkundigte ich mich, nachdem ich mich von ihren Augen losgerissen hatte und mich wieder auf den Barhocker niederließ. Ich ließ die Gedanken, welche aufgewühlt wurden nicht zu und schob sie ganz weit zurück und konzentrierte mich stattdessen darauf, von dem Bourbon, welchen ich wieder zur Hand genommen hatte, nichts zu verschütten. Anschließend nahm ich einen Schluck und schloss für einen Moment die Augen, ehe ich mich wieder Sophie zu wendete.

nach oben springen

#37

RE: Bar

in Französisches Viertel 02.10.2013 10:55
von Sophie Deveraux • 120 Beiträge

Ich nickte bei seinen Worten zu Esther und, dass sie eine perfekte Fassade aufrecht erhält, um meine Schwester zu manipulieren. Das machte die Situation nicht alles andere als besser. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie sich Jane-Anne von der Urhexe angezogen fühlte, die ihr die fürsorgliche Mutter überzeugend vorspielte. Meine Schwester hatte es nie gesagt, aber ich wusste, dass sie es nie verkraften konnte, dass wir unsere Mutter nie richtig kennengelernt hatten. Ich vermisste unsere Mutter auch manchmal, aber Jane-Anne hatte sich oft in ihr Zimmer zurückgezogen und war dann für die nächsten Stunden nicht ansprechbar.
Ich lächelte leicht, als Galen sich dafür bedankte, dass er in meinem Gästezimmer schlafen konnte. „Gern geschehen“. Für einen Moment sahen wir uns einfach nur an, ohne dass einer von uns etwas sagte. Seine Augen hatten mich in ihren Bann gezogen und ich konnte für einen Moment an rein gar nichts denken. Dann ging Galen zurück zum Tresen und setzte sich auf einen Barhocker. Seine Frage nach Marcel holte mich wieder in die Gegenwart zurück. Mein Blick wurde kalt, als ich an diesen Blutsauger dachte. „Öfter als mir lieb ist“, erwiderte ich und sah zu Galen. Irgendetwas war plötzlich anders an ihm und er benahm sich seltsam.

nach oben springen

#38

RE: Bar

in Französisches Viertel 02.10.2013 17:54
von Galen Vaughn • 46 Beiträge

Sophies Lächeln ließ für einen Moment meine Fassade bröckeln, jedoch fing ich mich schnell wieder und holte tief Luft. Was war nur plötzlich los? Es war nur ein Gedanke von vielen, doch schenkte ich auch diesem erstmal keine Beachtung. Dafür hatte ich noch später Zeit. Nun aber musste ich mir überlegen, wie wir weiter vorgehen könnten, ohne das Marcel oder ein anderer davon erfuhr. Nachdenklich blickte ich auf das Glas hinab, ehe ich Sophies Worte vernahm und sie sogleich ernst ansah.
"Gibt es irgendwelche Gründe für seine unerwünschten Besuche?", fragte ich sie. Irgendwas musste er ja immer von ihr wollen, wenn er sie ständig belästigte. Ich konnte mir schon denken, dass ich noch jede Menge Spaß mit ihm haben würde. Vor allem, da ich ihr nun etwas schuldete. Immerhin konnte ich bei ihr unterkommen, also würde ich ihr die Blutsauger vom Hals halten. Jedenfalls die Handlanger erstmal, um Marcel konnte ich mich auch später kümmern.
Das musste ich dann wohl auch, denn solange ich nicht weiß, was Jane-Anne mit ihrer Nachricht meinte, musste ich mich gezwungener Weise gedeckt halten. Schon allein der Gedanke nervte mich, es grenzte ja schon an Feigheit und das gefiel mir ganz und gar nicht. "Arbeitest du alleine hier?", erkundigte ich mich und war im nächsten Augenblick selbst verwirrt über diese Frage. Ich war nicht hier um mich mit ihr anzufreunden, doch irgendetwas verleitete mich dazu, mit ihr ein normales Gespräch anzufangen. Die andere Seite hatte mir eindeutig nicht gut getan.

nach oben springen

#39

RE: Bar

in Französisches Viertel 02.10.2013 19:01
von Sophie Deveraux • 120 Beiträge

Ich widerstand dem Drang, ihn zu fragen, was mit ihm los war. Ich hatte so das Gefühl, dass es nichts mit Esther, meiner Schwester und alledem zu tun hatte. Da wir uns erst vor wenigen Augenblicken kennengelernt hatten und ich unseren Waffenstillstand nicht gefährden wollte, widerstand ich meiner Neugier und sprach ihn nicht darauf an.
Ich zuckte mit den Schultern, als er mich fragte, was Marcel ständig von mir wollte. „In der Regel habe ich zuvor gegen eine seiner zahlreichen Regeln verstoßen und er muss mir dann jedes Mal aufs Neue einbläuen, das dies seine Stadt und seine Regeln waren, an die ich mich gefälligst zu halten hatte“, erwiderte ich tonlos. Dass ihm dabei auch Pedro jedes Mal zur Seite stand und mich nur zu gern folterte, verschwieg ich. Das war ein Thema, über das ich nicht gerne sprach. „Aber in der letzten Zeit wollte Marcel desöfteren, dass ich einen Zauber oder ein Ritual für ihn durchführte“, fügte ich unbestimmt hinzu und sah ihn etwas unsicher an. Ich hoffte, dass Galen nicht weiter nachfragen würde und ich ihm nichts Genaueres über das missglückte Ritual erzählen musste.
Seine nächste Frage irritierte mich. Wollte er jetzt tatsächlich so etwas wie Smalltalk machen?! Ich dachte eigentlich, dass wir über dieses Stadium schon längst hinaus wären. Daher war mein Blick, den ich ihm zuwarf, auch dementsprechend skeptisch. „Die Woche über ja. Am Wochenende, wenn Touristen hierherkommen, hilft mir eine Studentin der Southern University manchmal aus“, antwortete ich und sah auf Galens leeres Glas. „Noch einen?“, fragte ich bemüht locker, obwohl ich eigentlich lieber nach Hause wollte. In der Bar fühlte ich mich irgendwie beobachtet, obwohl es inzwischen weit nach ein Uhr war und ich vor den Fenstern niemanden entdecken konnte.


zuletzt bearbeitet 02.10.2013 19:04 | nach oben springen

#40

RE: Bar

in Französisches Viertel 02.10.2013 19:35
von Galen Vaughn • 46 Beiträge

Neugier spiegelte sich in ihren Augen wider, jedoch verließ keine Frage ihre Lippen. Das erstaunte mich dann doch irgendwie. Konnte sie doch vorhin nicht ihren vorlauten Mund halten. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und beließ es einfach. Wenn sie Fragen hatte, so konnte sie diese gerne stellen. Ich war da nicht so kleinlich, obwohl ich bestimmte, was ich preisgab und was nicht. Gespannt hing ich an ihren Lippen, als sie mir erzählte, was dieser Blutsauger immer von ihr wollte und hob langsam eine Augenbraue. "Seine Stadt? Wird ja immer besser. Ich glaube, man sollte ihm mal ordentlich die Meinung geigen", meinte ich gelassen, ja fast schon feierlich. Zu gerne würde ich diesen sogenannten Marcel aufsuchen gehen, aber ich war ja an das Wort dieser Hexe gebunden. Innerlich seufzend sah ich weiter zu Sophie, ahnte das noch mehr dahinter steckte und konnte mir schon denken was noch so mit ihr passierte, wenn sie nicht spurte. Irgendwie machte mich das wütend, was ich mir aber nicht anmerken ließ. "Ich denke mal, dass du dazu gezwungen wirst, Rituale durchzuführen", meinte ich leise. Es war keine Frage, eher eine Feststellung. Seufzend stellte ich das leere Glas auf den Tresen und fuhr mir über das Gesicht. In was wurde ich nur wieder hinein geworfen? Langsam konnte ich mir denken, warum Jane-Anne wollte, dass ich Sophie aufsuchte und niemand anderes. Kein anderer war in der Lage auf sie aufzupassen.
Sophies skeptischen Blick erwiderte ich mit einem schiefen Lächeln, welches jedoch nur schwach wirkte. So vieles gab es, was man verarbeiten musste und ich ahnte, dass noch mehr kommen würde. "Okay, wenn es dir nichts ausmacht werde ich in der Woche in deiner Nähe bleiben. Sicher ist sicher", meinte ich und hob eine Augenbraue, als sie mich fragte, ob ich noch einen Bourbon wollte. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf, ehe ich ihr wieder in die Augen sah. "Wir sollten gehen, du siehst müde aus", sagte ich dann ernst und stand zum wiederholten male auf. Als sei es das normale der Welt, schlenderte ich hinter den Tresen und spülte das Glas. Was sie dazu sagen würde, war mir dabei wirklich egal. "Wie viel bekommst du eigentlich dafür?", fragte ich, nachdem ich das Glas abgetrocknet hatte und wischte mir die Hände ab, ehe mein Blick zu Sophie schweifte.

nach oben springen

#41

RE: Bar

in Französisches Viertel 02.10.2013 20:25
von Sophie Deveraux • 120 Beiträge

Als Galen schmunzelnd den Kopf schüttelte, aber nichts sagte, sah ich ihn mit hochgezogener Augenbraue an. Hatte ich irgendetwas Witziges gesagt?! Seine nächsten Worte, dass man Marcel einmal gehörig die Meinung sagen sollte, ließ mich dann leicht schmunzeln. „Jetzt klingst du genau wie Jane-Anne“, meinte ich grinsend. Ich sah sie direkt vor mir, wie sie eine Hasstirade auf Marcel schwang, nachdem er uns mal wieder einen Vortrag über Magie in seiner Stadt gehalten hatte.
Als er dann auf die Rituale zu sprechen kam, wurde mein Blick wieder ernst und beobachtete ihn genau, bevor ich antwortete. „Ja“, erwiderte ich ebenso leise, ohne ihn anzusehen. Ich konnte und wollte nicht darüber sprechen, wenn er mich dabei mit seinem unergründlichen Blick ansehen würde. „Ich musste es tun. Marcel hat gedroht, eine andere Hexe zu foltern und zu quälen, wenn ich ihm nicht helfen würde“. Die Erinnerungen an Davina und ihre Schmerzensschreie kamen mir ins Gedächtnis und ich musste kurz innehalten, um zu verhindern, dass mir die Stimme versagte. „Sie war noch keine 17 Jahre alt, also noch fast ein Kind. Ich konnte sie doch nicht leiden lassen, nur um meinen Willen gegen Marcel durchzusetzen“. Obwohl ich mich bemühte, ruhig zu bleiben, versagte mir meine Stimme zum Ende hin doch. Es war mir sehr unangenehm, dass ich vor Galen so viele Gefühle zeigte. Und ich verstand mich selbst nicht, warum ich das überhaupt zuließ. Normalerweise hatte ich mich und meine Gefühle ziemlich gut unter Kontrolle.
Daher konnte ich auch nur stumm nicken, als er meinte, dass er in der nächsten Zeit in meiner Nähe bleiben würde. Ich war unsagbar erleichtert, als Galen keinen weiteren Drink wollte und sagte, dass wir lieber gehen sollten. Dieser Tag sollte einfach schnell zu Ende gehen. Ich hatte heute soviel erfahren, was ich eigentlich nicht wissen wollte und von dem ich nicht wusste, ob ich damit wirklich umgehen konnte. Nur mit einem Seitenblick nahm ich wahr, dass er sein Glas wie selbstverständlich abspülte. „Deine Hilfe wird sicherlich mehr wert sein als der Bourbon“, meinte ich bemüht locker, als er mich fragte, was ich für den Drink bekommen würde.

>>> Haus Deveraux


zuletzt bearbeitet 02.10.2013 20:27 | nach oben springen


Besucher
0 Mitglieder und 2 Gäste sind Online

Besucherzähler
Heute waren 2 Gäste , gestern 4 Gäste online

Forum Statistiken
Das Forum hat 436 Themen und 4024 Beiträge.

Heute waren 0 Mitglieder Online: